SZeit

März 2013

Kaum bewegt man sich mal außerhalb seines gewohnten Veedels bemerkt man zufällig eine Gastronomie, die man sonst vielleicht nie gefunden hätte.

Ich schätze solche Entdeckungen sehr, denn manchmal findet man tatsächlich ein Kleinod.

Unsere Neuentdeckung heißt „SZeit“ und da wir neugierig sind, was sich dahinter verbirgt, sind wir also schon recht bald wieder im Agnesviertel unterwegs.

Laut Internetrecherche soll uns hier eine süddeutsch und elsässisch geprägte Küche erwarten.

Wird sind guter Dinge.

Ambiente

Ein modernes „Bistrorant“ mit teilweise offener Küche empfängt uns freundlich und recht gemütlich. Über dem offenen Teil der Küche und der angrenzenden Theke ist eine Tafel angebracht, auf welcher kunst- und schwungvoll mit Kreide ein paar Meeresbewohner wie Hummer und Jacobsmuschel angezeichnet wurden. Im Raum hängt eine weitere Tafel, auf der ein paar Tagesgerichte vermerkt sind.

Wir werden freundlich von dem männlichen Servicemitarbeiter begrüßt und können uns noch selbst einen Tisch aussuchen. Es sind erst wenige Gäste vor Ort. Schon bald füllt sich der Raum jedoch mit weiteren Gästen.

Offenbar wird das SZeit in der umliegenden Nachbarschaft ganz gut angenommen.

Küche

Wir bekommen eine überschaubare feste Karte gereicht. Es gibt ein paar Vorspeisen (5,80 € bis 17,90 €) und Desserts (5,90 € bis 9,80 €), ein paar Hauptgerichte zwischen 12,90 €  bis 19,90 € (Fleisch, Fisch, eines ist auch vegetarisch) und ansonsten werden unterschiedliche Flammkuchen (zwischen 7,90 € und 9,90 €) angeboten. Diese scheinen hier offenbar die „Renner“ der Nachbarschaft zu sein. Dazu können wir auch noch die Tagesgerichte von der bereits erwähnten Karte ordern. Ein "Menu Surprise" ist in 3-Gängen für 29,90 € und in 4 Gängen für 39,90 € ebenfalls zu erhalten.

Wir bekommen schon einmal Brot gereicht. Dazu gibt es einen Mayonnaise-Dipp, der ganz witzig dekorativ in einem Gläschen gereicht wird, welches in einer leeren und aufgerollten Sardinenbüchse steht. Nette Idee.

Der Dipp ist ein Fertigprodukt, in welches der männliche Servicemitarbeiter noch etwas Senf eingerührt hat. Aber was soll´s… Wie war das noch mit dem geschenkten Gaul… ;-) ...Schmeckt doch.

Und wir freuen uns auf den nächsten Gang.

Wir bestellen 2 x die Badische Flädlesuppe – ich, weil ich an meine Geburts-Heimat denken muss – für stolze 5,80 €. Stolz deshalb, weil diese leider enttäuschender Weise - für mich sehr penetrant - nach „Instant“ schmeckt und definitiv keine selbst gezogene Suppe ist. Wir hätten uns besser nicht gleich zwei davon bestellen sollen – aber hinterher ist man häufig klüger… oder so…

Danach bekommen wir Coq au Riesling (sehnlichst erwartet vom männlichen Part des Gourmand-Duos) mit Kräuterspätzle für 16,90 € und das Tagesgericht Lammnuss vom Grill mit Bärlauchpesto und Kartoffelpürée für 17,90 €.

Der Coq au Riesling besteht aus ein paar Stückchen Huhn in dünner Soße, die mit Sahne etwas aufmontiert wurde, sich aber in alle Bestandteile absetzt. Das Gericht ist sicherlich nicht klassisch mit den dazu gehörigen Carcassen geschmort worden – schade! Es fehlt daher auch leider sehr an Geschmack. Die Kräuterspätzle sind allerdings selbstgemacht und gut.

Das Lamm ist für mich in Ordnung - jedoch für zimperlichere Esser schon ein wenig roh. Das Bärlauchpesto ist eher ein Bärlauchöl –  leider einfach zu dünn geraten. Das Kartoffelpürrée schmeckt gut und ist mehr als reichlich.

Insgesamt mangelt es leider sehr an ordentlicher Zubereitung.

Wirklich schade um die Gerichte, die sich auf der Karte doch wirklich sehr lecker anhören.

Vielleicht ist dies hier ja doch eher ein Bistro, wo man besser nur einen Flammkuchen bestellt. Wenn der hervorragend gemacht ist, reicht das doch völlig aus, um Leute glücklich zu machen.

Aber der Betreiber vermittelt einen anderen Anspruch, der unserer bescheidenen Meinung nach noch mal gründlich überdacht werden sollte.

Service

Wir wurden freundlich und zuvorkommend bedient. Der Koch fühlte sich in seiner schmucken Kochjacke sichtlich wohl.

Preis-Leistung

Wir können nur unsere georderten Gerichte und Getränke werten. Die Weine ("Elixir" - was für ein Name für einen Wein...) waren lecker und gastroüblich bepreist. Wenn die Gerichte zu unserer vollen Zufriedenheit ausgefallen wären, wäre der jeweilige Preis durchaus gerechtfertigt gewesen. So finden wir das nicht!

Unser Fazit

Diesmal haben wir leider kein Kleinod für uns entdeckt.

Aber Potential wäre doch da!

Bleibt zu hoffen, dass der Koch zukünftig keine Fertigprodukte bzw. Halbfertigprodukte mehr verwendet und das, was auf der Karte steht, auch gekonnt umzusetzen weiß.

Aber vielleicht macht´s der Nachbarschaft ja so auch nicht so viel aus wie uns - und es bleibt so, wie es ist...

So ist ein neuer Besuch leider keine Option mehr für uns.

 

Blumenthalstr. 66 

50668 Köln

Telefon 0221 91403650 

http://www.szeit-koeln.de/

Öffnungszeiten:

Mo bis Fr von 11:00 bis 15:30 von 18:00 bis 23:00 Uhr
Samstag von 18:00 bis 23:00 Uhr

 

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