Packt*s An! Secret Dinner

Oktober 2013

Psssssst! Wir haben´s schon wieder getan... Uns hat das SUPPERCLUB-Fieber ge"packt"... ;-)

Anna blogt zu den Themen Food und Design - und das, wie ich am Rande vernommen habe, seit 2009 sehr regelmässig.

Ich habe ihre Seite Packt*s An irgendwann gefunden, weil sie mal Marinos vom Kouzina Marina interviewt hatte.

Damals hatte sie vielleicht sogar schon mit dem Gedanken gespielt, auch so etwas wie ein Guerillarestaurant oder einen Supperclub zu starten, aber ich habe ihren Blog hauptsächlich immer mal wieder gelesen, weil sie dort sehr nette Rezepte gepostet hat und weil sie mir mit dem, was sie über sich und das Kochen geschrieben hat, gedanklich einfach sehr nahe ist.

Dann habe ich mitbekommen, dass sie auch angefangen hat, Secret Dinner zu veranstalten. Und meine Neugier war geweckt....

Ich habe mich in ihren Newsletter eingetragen und bekam fortan die neuesten Meldungen frei Haus geliefert.

So haben wir uns dann auch für den Secret Dinner Abend Nr. 3 bei Anna und Tom angemeldet. Und schon bald hatte ich glücklicherweise eine nette Antwort von Anna im digitalen Briefkasten: wir dürfen kommen :-)!!! 

Anna hat es schon ganz schön spannend gemacht, denn ihre Info-mail, wo wir denn nun um wieviel Uhr hinkommen sollen, kam erst am Vorabend gegen 21.30 Uhr bei mir an! Sie hatte vorab nur ihr Motto verraten: HEIMATLIEBE. Von Osten bis Westen und von Norden bis Süden - es könne von allem etwas dabeisein ... Schön! Dann lassen wir uns mal überraschen... Hatte ich schon mal erwähnt, dass ich ein klitzekleines bißchen ungeduldig bin??? ;-)...

Als die mail von Anna dann kam (gedruckt wären das fast 2 volle Seiten gewesen), stand u.a. folgendes Menü in kryptischen Umschreibungen darin:

Auf Euer Wohl!

Dreierlei Lokalkolorit und ein Stößchen

Sanfter Herbst mit Trompeten Fanfare und ein Hauch Tahiti

A Ochs im Almenrausch

Süßer Topfen und gepfefferte Zwetschgen

Da ich Rätselraten ganz gerne mag, hatte ich mir im Vorfeld schon so meine Gedanken dazu gemacht, was das wohl alles sein könnte - und ich lag, soviel sei vorab verraten, gar nicht so falsch mit Vielem, wie sich noch herausstellen sollte...

Wir kamen also  -peinlich aber wahr- wieder mal als Erste bei Anna und Tom an und auch wenn wir ein paar Minuten zu früh geklingelt haben (in der mail stand in etwa, dass um Pünktlichkeit gebeten wird und -mit einem Augenzwinkern- dass aber, wenn wir zu früh da wären, ganz artig vor der Türe gewartet werden sollte...;-) ), haben beide die Contenance bewahrt und uns überaus sympathisch in ihren heiligen Hallen in Empfang genommen. 

Anna stand strahlend an der Tür und geleitete uns ins Innere ihrer schönen Altbauwohnung. Das Dinner fand in ihrem recht geräumigen mit Echtholzparkett auf dem Boden und Stuck an der Decke ausgestatteten Wohnzimmer statt. Tom war schon dort und holte gerade den gezinkten Behälter für die Getränke, in welchen er Eis einfüllte.

Die Getränke bringt sich hier übrigens jeder selber mit. Das ist für uns auch eine ganz neue Erfahrung gewesen. Empfohlen zu diesem Dinner wurden unterschiedliche Biere (zum ersten Gang Kölsch, zum zweiten Pils, etc.). Aber wir entschieden uns dafür, doch lieber unseren "Weinkeller" zu plündern (schön wäre es ja, wenn der bald endlich mal fertig wäre...) und hatten eine Flasche Macon und eine Flasche Primitivo 60anni dabei.

Im Wohnzimmer waren eindeutig die eigentlichen Möbel aus dem Weg geräumt worden und machten somit Platz für den großen Tisch, der mit einer weißen Tischdecke und heimatlich-saisonalen Dekoelementen - wie einem großen mittigplatzierten Moosteppich, Erikapflanzen, Quitten und weißen Stumpfkerzen - und Gläsern, Platztellern, Besteck, den Menükarten und Stoffservietten eingedeckt war. Sehr nett.

Nacheinander klingelten nun die anderen Gäste. Direkt nach uns kam ein junger Kollege von Anna, der auch in ihrer Agentur arbeitet, gefolgt von 2 Frauen in etwa unserem Alter, die - wie sich herausstellte - außer uns auch die Einzigen waren, die Anna und Tom nicht aus irgendeinem Zusammenhang vorher schon kannten. Denn es kamen noch zwei junge Männer (einer davon verspätete sich etwas) aus der Agentur von Anna, ein junger Mann, den Anna von ihrem früheren Arbeitgeber noch kannte, mit seiner französischen Freundin (so gestaltete der Abend sich ab und zu auch auf englisch, weil sie noch nicht so gut deutsch spricht) und eine Wirtschaftspsychologin, die Anna auch vorher schon kannte. Wir hoben - in bester Gesellschaft mit Tom und den beiden anderen netten Frauen - den Altersdurchschnitt etwas an. Denn grundsätzlich waren die Bekannten und Kollegen von Anna so im Durchschnitt Ende 20  / Anfang 30 - so wie Anna selbst.

Wir bemerkten, dass der Tisch nur für 10 Personen gedeckt war. Somit war auch klar, dass Anna und Tom nicht mit uns mitessen würden.

Auf unsere Nachfrage hin, warum das denn so ist [wir hatten ja bereits geschrieben, dass wir das irgendwie netter finden, weil man auch die Gastgeber dadurch etwas besser kennenlernt ] , erzählte Anna, dass sie das bei ihrem allerersten Secret Dinner Abend auch so gehandhabt hätten, aber dass dies nur leider sehr stressig gewesen sei und vorallem zu unruhig für die anwesenden Gäste. Und so haben sie sich entschieden, ihren Gästen einfach einen netten Abend zu bereiten und ab und zu wenn Zeit ist, mal zum Quatschen dazuzukommen.

Zum Auftakt wurde uns nun ein wunderbarer Menger-Krug Rosé Sekt brut aus der Pfalz (für die Info "Pfalz" haben wir uns unserer Smartphones bedient, weil das Herkunftsbundesland nicht auf dem Etikett vermerkt war...) gereicht. Sehr süffig übrigens!

Und wir deckten das Geheimnis der Menükarte auf. Dort stand nämlich ganz klein gedruckt und in einer etwas unleserlichen Farbe (sicher Absicht;-) ) die Auflösung drauf, was es zum Essen denn nun genau gibt.

Es gab also nach dem Aperitif:

 

Himmel un Ääd | Matjes Tatar | Rievkooche | Stößchen Mühlenkölsch

# Eine kölsche Tapas-Variation -hier Kartoffelpüree mit gebratener Flönz und Röstzwiebelchen, Räuchermatjes-Tartar und Kartoffelplätzchen mit Spiegelei von der Wachtel-, wie wir sie ähnlich schon im La Societé und bei uns zu Hause hatten. Lecker! Die kölschen Tapas werden traditionell mit einem Minikölsch (Miniatur-Kölschgläser gibt es hier: http://www.reissdorf.de/koelsch/shop/online/product.php?category=3&product=75 ) serviert. Hier waren es die Stößchengläser (also halbe Kölschgläser, die laut Anna gar nicht so leicht zu besorgen waren).#

Schwarzwurzel | Herbsttrompeten | Vanille

# Hier hatte ich auch schon im Vorfeld auf den schmackhaften Speisepilz Herbsttrompete und Vanille (wegen Tahiti) getippt. Auf das Schwarzwurzelsüppchen bin ich nicht gekommen, aber da gab es auch vorab keinen ausreichenden Hinweis;-). Das Vanilleöl war sowohl optisch als auch aromatisch eine gelungene Ergänzung auf dem Süppchen. Die Pilze hatten wir vorher noch nie gegessen. Sie sehen optisch ein bißchen so wie dunkle Pfifferlinge aus und haben einen angenehm nussig-erdigen Geschmack.#

Sanft geschmorte Ochsenbäckchen | Pastinaken Püree | glasiertes Wurzelgemüse

# Ich hatte ja auf irgendwas Geschmortes vom Rind im Heubett oder so getippt. Ganz falsch lag ich nicht: es gab etwas Geschmortes vom Rind. Die Ochsenbäckchen waren wirklich sehr gut gemacht und genau richtig faserig-saftig, wie sie sein sollten - ein phantastisch-zartes Fleisch in einer wunderbaren Soße. Auch das Pastinakenpüree aus reiner Pastinake war sehr gelungen. Das Wurzelgemüse bildete einen netten rötlichen Kontrast und war eine angenehm-knackige Beilage.#

Quarkknödel | Gepfefferte Zwetschgen

# Auch die Topfenknödel waren für mich klar. Ein sehr schön gelungenes Dessert! Der Pfeffer in den Zwetschgen gab den letzten Kick. Einfach köstlich!#

Deutsche Käseauswahl (vom Käsehaus Wingenfeld)

# Hier haben Anna und Tom aber auch wirklich gute Sorten ausgesucht... Aber gibt es eigentlich schlechten Käse bei Wingenfeld???#

Anna ist eine hervorragende Köchin. Alle Speisen waren phantastisch abgeschmeckt und ich ziehe meinen Hut vor der tollen Leistung, dem Herzblut, was hinter jedem einzelnen Gang deutlich zu spüren war, und dem Aufwand, der von der Planung über den Einkauf der hochwertigen Lebensmittel und den ganzen Vorbereitungen bis hin zum Finish am Dinnerabend selbst, betrieben wurde. Dass da der ein oder andere Gang nicht mehr ganz so warm an den Tisch kam, wie von Anna angedacht, minderte unser Genusserlebnis nicht und macht den tollen Abend irgendwie auch wieder sehr sympathisch. Wir sind hier nämlich in keinem Profirestaurant - auch wenn sich so manch ein "Profi" sicherlich mal eine gute Scheibe von Annas Können abschneiden kann und sollte - denn wir sind in einem privaten Supperclub :-)

An diesem Abend gewannen wir auch ein bißchen einen Einblick in eine völlig andere Welt - die Agenturwelt - und in Themen, die andere Leute so bewegen, die wir vermutlich so nie kennengelernt hätten. Und das ist für uns ein echter Gewinn und Mehrwert, den man so bei einem stinknormalen Restaurantbesuch einfach nicht hat!

Anna und Tom fahren nun erstmal in den Urlaub, wie Anna in ihrem Blog verlauten ließ - das haben sie sich auch redlich verdient!!!

Wir wünschen den beiden eine erholsame und schöne Zeit!

Und wenn Ihr jetzt selbst Lust bekommen habt, so einen Abend mal mitzuerleben, dann könnt Ihr ab November Eure Augen nach einem neuen Termin bei Anna und Tom offen halten - oder Ihr abonniert einfach ihren Newsletter, damit Ihr keine Neuigkeiten verpasst!

Es lohnt sich !

P.S. Die Spende für diesen Abend für das Essen, den Aperitif, das Wasser, den Digestif und Kaffee belief sich auf 42,- € pro Person - unserer Meinung nach absolut gerechtfertigt.

http://www.packtsan.de/pssssst/

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Und hier habe ich zufällig entdeckt, dass ein anderer weiblicher Mit-Gast auch einen Beitrag über unseren Abend bei Anna und Tom in ihrem Blog geschrieben hat. Schaut ihn Euch mal an :-)

http://sonnigundlecker.blogspot.de/

 

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