Sankt Petersburg

Die durch die Bank weg positiven Einträge auf Qype machten uns neugierig und so machten wir uns auf den Weg nach Zollstock.
 
Ein erster Blick auf den Auszug der Speisekarte außen am Restaurant machte uns erst mal nicht wirklich Lust auf das dargebotene Speisenangebot. Das kirmesartige Blinke-"Geöffnet"-Schild verbesserte den ersten Eindruck nicht gerade...
 
An einem Mittwochabend war das Restaurant-Café komplett ohne Gäste, was uns immer sehr skeptisch werden läßt.
An der Theke tummelten sich 4 Leute - wie sich herausstellte alles Mitarbeiter.
Wir wurden zwar freundlich begrüßt, dann aber ein bißchen stehengelassen, was uns trotzdem erst einmal veranlasste nachzufragen, ob den wirklich geöffnet sei.
 
Vermutlich der Inhaber selbst geleitete uns dann an einen Tisch und meinte mit einem gewissen Galgenhumor, dass wir uns ja einen der "Premiumplätze" noch aussuchen könnten. Er fragte alsbald dann auch noch, wie wir von seinem Lokal gehört haben. Wir erzählten ihm von den positiven Qype-Einträgen und er tat erst ahnungslos, meinte dann aber "jaja, und das sind tatsächlich nicht nur Freunde von mir gewesen...";-) Auf meine Frage antwortete er, dass sie vor 5 Monaten dieses Restaurant eröffnet haben.
 
Er gab uns die Speisekarten und verschwand in der Küche mit zweien seiner Angestellten. Ein netter junger Mann kümmerte sich freundlich um unsere Bestellungsaufnahme. Wir fragten ihn, was er denn empfehlen könnte, da wir uns nicht recht entscheiden konnten. Diese Frage überforderte den jungen Mann aber leider merklich. Er nannte uns sehr zögerlich 2-3 Gerichte. Wir entschlossen uns, dann doch lieber selbst zu entscheiden...
 
Wir waren erst noch guter Hoffnung, dass sich das Blatt noch wendet und bestellten Folgendes:
 
1 x roten Krimskoye Krimsekt für 3,50 € als Aperetif (ja, ich weiß, dass das ziemlich süße "Plörre" ist....; ich hatte aber Lust darauf - ein richtiges "Mädchengetränk" halt).
Zum Essen (weil es ausschließlich Fisch werden sollte) ein 0,2er Glas Scheurebe "Vinision" aus Rheinhessen für 3,50 €. Der Servicemann brachte mir artig die nur noch weniger als ein Drittel gefüllte Flasche an den Tisch und zeigt mir das rückwärtige Etikett zum "Beweis".... Naja, das hätte er mal besser gelassen.... Andererseits schmeckte der Wein auch so schon abgestanden genug (wer hätte das gedacht...?;-) ) und war auch eher halbtrocken. Die dazu bestellte kleine Flasche Gerolsteiner stilles Wasser für 1,50 € rettete mich über den Abend. Ich wollte wegen den 3,50 € für ein 0,2er Glas keinen Aufstand machen und habe es nicht reklamiert. Der Herr der Schöpfung versuchte sich am russischen Bier: Baltika Premium Bier (Nummer 7) für 3,90 € für 0,5l. Sein Kommentar: ist trinkbar - was soviel heißt wie: "muss man nicht unbedingt haben".
 
Wir bestellten ferner je 2 Vorspeisen: "Hering im Prachtmantel" für 5,50 € und "Zarenblick" für 6,50 € - nette Namen, dachten wir.... Was man dem Betreiber zu Gute halten muss ist, dass die gesamten Speisen auf der Karte sehr gut erklärt werden. Unter "Hering im Prachtmantel" ist eine traditionelle festliche Vorspeise zu verstehen, die aus einem als Schichtkuchen servierten Salat aus feinem Matjes, gekochten Kartoffeln, Möhren, geriebener Roter Bete, Zwiebeln und frisch gerührter Mayonnaise besteht und mit ein paar Scheibchen Apfel und ein paar Salatblättern am Rand dekoriert war. Der Geschmack war in Ordnung, läßt uns jetzt aber nicht in Begeisterungsstürme ausbrechen. Eher eine Enttäuschung hingegen war allerdings der "Zarenblick": 2 hartgekochte Eier (4 Hälften), deren Eigelbe fehlten und durch orangen Lachskaviar ersetzt waren.
 
Als Hauptspeisen wählten wir: Pelmeni mit Lachs für 9,90 € und Blini mit Kaviar für 9,90 €. Die Pelmeni sind eine Art Tortellini, die mit gedämpftem Lachs gefüllt waren und in einem recht kleinen Steinguttöpfchen mit Deckelchen serviert wurden. Dazu gab es in 2 kleinen Glasschälchen, wie man sie von einem Frühstücksbüffet her kennt, 2 "Dipps" zum eintunken: 1 x Schmand und 1 x Preiselbeerschmand. Die Blini (= Pfannkuchenröllchen) waren wieder mit dem roten Lachskaviar gefüllt, welcher leicht bitter schmeckt. Wir hatten Hunger und haben aufgegessen. Unsere Lieblingsspeisen werden dies jedoch sicherlich nicht.
 
Wir probierten noch eine der angebotenen Torten als Dessert aus: eine Eissplittertorte (angekündigt auf der Karte als der "Stolz" des Konditormeisters). Diese war wirklich ausgesprochen gut! Dazu teilten wir uns ein Kännchen Kräutertee: Eraclea Whittington "After Dinner" für 3,50 €.
 
Tja, was sollen wir über diese mehr als durchwachsene Erfahrung sagen: 
wir glauben leider nicht, dass dieses Restaurant eine Zukunft hat.
 
Vielleicht sollten die Betreiber doch lieber ganz auf einen reinen Konditorei- und Cafébetrieb umschwenken, dann hätten sie vielleicht auch in diesem eher weniger frequentierten Teil des Höninger Wegs eine Chance. 
 
 
Höninger Weg 369
50969 Köln - Zollstock
 
Telefon (0221) 75 98 57 05 (auch Lieferservice ab 9,- € Mindestbestellwert)
Fax (0221) 75 98 57 08
 
e-mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Homepage: www.restaurant-spb.de
 
Öffnungszeiten:
Di-Fr 11.30-14.30 und 17-22 Uhr 
Sa, So, Feiertags 11.30-22 Uhr
 
 

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