´t Jong Gerecht

September 2013

Absolut erstaunlich was so junge Leute -sie sind alle nicht älter als 20-22!- leisten können....!!!

Aber der Reihe nach.

Bei meiner Vorab-Recherche im Internet stieß ich auf dieses Restaurant und war sogleich gefesselt von den Berichten und auch dem kleinen "Werbefilmchen" auf der Restaurant-eigenen Homepage.

Leider hatte ich mir die falsche Adresse notiert... - liebe Tripadvisor-Administratoren: bitte dringend ändern, damit sich nicht noch mehr Leute so wie wir verzweifelt verlaufen; die Langestraat 199 gibt es nämlich gar nicht! ... und so gestaltete sich unsere Anreise etwas schwieriger als gedacht. Hätte ich nur mal besser auf die Homepage vom ´t Jong Gerecht geguckt... Auch wenn es in Smartphone-Zeiten sicherlich einfacher ist, von überall ins Internet zu kommen: die Homepage vom ´t Jong Gerecht eignet sich leider - gerade auch wegen dem vorgeschalteten Werbefilmchen etc. - nicht zum unterwegs schnell mal eben nach der richtigen Adresse schauen...

Aber die netten Brügger geben einem sehr freundlich Auskunft und das ´t Jong Gerecht ist hier gut bekannt.

Wir kommen also doch noch rechtzeitig an! Mein Gegenüber wollte mir erst nicht glauben, dass das schlimm gewesen wäre, wenn wir uns ca. 15 Minuten verspätet hätten. Aber als wir dann an unserem Tisch direkt am Fenster saßen und nach uns ein Paar hereinkam und leider wegen mangelnder Reservierung von der freundlichen Patronin wieder weggeschickt werden mußte, da wurde es uns das erste Mal bewußt: dieses bis dato noch recht leere Restaurant ist ausgebucht! Und wenn wir zu spät gewesen wären, wer weiß, ob dann nicht das andere Paar unseren Tisch bekommen hätte...

Das Ambiente des ´t Jong Gerecht ist sehr stilsicher und modern gestaltet. Die dominierenden Farben sind weiß und schwarz mit ein paar orangefarbene Akzente. Grafische Muster an den Wänden, die dem Lichtschein der modernen kubischen Wandlampen folgen und von einem Künstler aufgemalt wurden, von hinten beleuchtete Bilderrahmen mit Schwarzweiß-Fotoaufnahmen, weiße Tischdecken, nette Glasvasen mit orangefarbenen Gerbera, Wassergläser mit verschiedenen schwarzen Mustern - hier hat sich jemand Gedanken gemacht.

Noch bevor wir bestellen konnten, wurde uns ein selbstgebackenes kleines vorgeschnittenes Brot mit einer ganzen Batterie an verschiedenen Salzen und Pfeffer und gutes Olivenöl an den Tisch gebracht. Das Brot war noch warm und einfach köstlich. Im Verlaufe des Abends wurde der Brotkorb nochmal aufgefüllt.

Ich folgte der Empfehlung des Hauses und entschied mich für den Hauscocktail als Aperitif, einen Prosecco mit Erdbeerpüree und Pampelmusensaft - sehr erfrischend! Mein Gegenüber nahm einen Crémant de Luxembourg, Gales, Jubilée Riesling - auch gut.

Die sehr junge Patronin Lisa De Clerck - gerade 20 Jahre alt - und ihre ebenfalls jungen Mitarbeiterinnen im Service sprachen gut deutsch und bedienten uns sehr zuvorkommend und professionell.

Wir hatten die Wahl zwischen einem Menü - dem "Groot gerecht" (3 Gänge für 39,- €, passende Weine für 12,50 € oder das Luxus-Weinarrangement für 21,- € pro Person, 4 Gänge für 45,- €, passende Weine für 18,- € und das Luxus-Weinarrangement für 28,- € pro Person) - und einer A la Carte-Bestellung. Mittags wird noch ein kleines Menü - das "Klein gerecht" - angeboten.

Da mein Gegenüber Geburtstag hatte, entschieden wir uns für das 4-Gang-Menü mit Luxus-Weinbegleitung und sollten es nicht bereuen.

Nach zwei Vorgängen, die mit jeweils zwei Amuse Bouches auf zwei Tellerchen bzw. in 2 Schälchen serviert wurden und sehr kreativ angerichtet waren, kam der erste Gang der annoncierten 4 Gänge:


KÜRBIS | Joghurt | Kartoffel | Koriander | Haselnuss

Das was wir da auf unseren Tellern hatten, glich einem Kunstwerk und war ein wahres Geschmackserlebnis. Und wieder stellten wir uns erstaunt die Frage, wie das ein so junger Küchen- und Souschef überhaupt hinbekommt. Phänomenal!

Wir bekamen einen ausgezeichneten Wein dazu serviert, einen runden 2012er Sauvignon Blanc, RA NUI aus Neuseeland aus dem Marlborough-Gebiet, Wairau Valley und freuten uns bereits auf den nächsten Gang...

Noch während wir auf unseren zweiten Gang warteten, bekamen wir überraschenderweise noch einen leckeren kleinen Zwischengang und waren sehr positiv beeindruckt.

Dann folgte der
WOLFSBARSCH | Rote Bete | Spinat | Knollensellerie | Sauerteig

Hier wurde zunächst der angerichtete Teller gebracht und die dazugehörige Soße seperat aus der Küche geholt und am Tisch aufgegossen. Wir waren begeistert und das spiegelte sich auch an unseren Gaumen wieder. Die Haut vom Wolfsbarsch war kross und der Fisch schön saftig, aber auch die dazugehörigen Gemüse waren ganz besonders toll gewürzt und angerichtet.

Überhaupt gibt man sich hier sehr viel Mühe mit saisonalem und regionalem Gemüse, welches in unserer Ernährung immer wichtiger wird.

Man merkt einfach, dass hier im ´t Jong Gerecht gerade durch diese jungen Leute ein frischer Wind in der Gastronomieszene weht. Es wird alleine schon durch die Namensgebung des Restaurants ein Zeichen gesetzt, wo die Reise hier hingeht. Und das freut mich sehr:-)

Auch zu unserem zweiten Gang bekamen wir ein herrliches Glas 2011 er Chenin Blanc aus Südafrika, Steen op Hout, Mulderbosch. Uns wurde im Laufe des Abends immer großzügig nachgeschenkt, wenn unsere Gläser wieder mal leer waren, was wir sehr genossen.

Weiter ging es mit der
WACHTEL | Shiitake | Winterrettich | Möhren | Rübe | Zwiebel

Hervorragend gemacht und wieder sind die unglaublich filigrane Arbeit und das feine Abschmecken der unterschiedlichen Gemüse hervorzuheben. Einfach toll!

Auch hierzu haben wir wieder einen phantastischen Wein getrunken: 2011er Fleurie aus Frankreich von der Domaine de Colonat.

Das Dessert wurde in zwei Gängen serviert. Der eine Gang beeinhaltete

APFEL | Schokolade | Jasmin | Kardamom

und der zweite Teil des Dessert bestand aus: BROMBEERE - Praliné - Pflaume - 3 Variationen von Vanille

Die beiden Gänge waren wieder zauberhaft anzusehen und einfach köstlich. Wir tranken einen süffigen 2011er Moscato d´Asti, BelColle, Verduno-Italien dazu.

Unser Menü wurde mit einer geteilten Käseplatte komplett, ohne dass wir sie eigentlich gebraucht hätten, denn wir waren bereits gut gesättigt.

Zum Abschluß nahmen wir noch je einen Espresso und wurden mit ein paar zusätzlichen Pralinen und Bonboniéren von der hauseigenen Patisserie bedacht. Und ein Nachdessert in zwei Teilen gab es auch noch auf´s Haus.

Als wir die Rechnung bestellten, bekamen wir noch ein nettes kleines Glasfläschchen mit einem orangefarbenen Likörchen und dem Aufdruck des Restaurants ausgehändigt.

Im ´t Jong Gerecht wird an alles gedacht und das macht dieses Restaurant zu einem außergewöhnlichen Platz, an dem man sich als Gast nur wohlfühlen kann.

Unser Fazit: Es war ein rundum gelungenes Geburtstagsessen! Besser hätte es nicht sein können! Unbedingt zur Nachahmung empfohlen!!! Das Preis-Leistung-Verhältnis ist grandios, wenn man bedenkt, mit was für einer Virtuosität hier jeder der Betreiber und Mitarbeiter dieses großartigen Restaurants arbeitet.

 

Langestraat 119

8000 Brugge

+32 50 31 32 32

http://www.tjonggerecht.be

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